Mit gutem Gewissen pflegen – Naturkosmetik, konventionelle Kosmetik und Clean Beauty
Diese Woche findet wieder die Vivaness statt – die Internationale Fachmesse für Naturkosmetik. Jahrelang habe ich diese besucht oder bin als Aussteller auch mit einem Stand vertreten gewesen. Dieses Jahr habe ich mich entschieden, nicht zu gehen. Zum einen, weil ich es zeitlich nicht mehr schaffe, aber es hat auch noch einen anderen Grund, von dem ich Euch gerne berichten möchte.
Wenn Ihr meinen Blog lest oder vielleicht schon einmal in meinem Shop eingekauft habt, dann wisst Ihr sicher, dass ich aus Überzeugung selbst (fast) ausschließlich Naturkosmetik verwende. Dabei ist es mir egal, ob es zertifiziert ist oder nicht, da ich selbst ja die Inhaltsstoffe checken kann (was ich auch tue).
Meine Überzeugung resultiert aus vielen Einzelfaktoren:
- Da ich selbst jahrelang in der konventionellen Kosmetik gearbeitet habe, weiß ich sehr genau wie Rohstoffe ausgewählt werden, welche Selektionskriterien es gibt und welche Konzepte es gibt.
- Ich gehe im Bioladen einkaufen, kaufe fast ausschließlich Bio-Lebensmittel, vermeide Fertigprodukte (da man nie weiß, was alles da drin ist) und dann finde ich es richtig mir allerlei Chemikalien und Konservierungsmittel auf die Haut zu tun? Die Antwort für mich war: nein, ich finde das nicht richtig. So kam mein Umstieg in die Naturkosmetik. Zu diesem Zeitpunkt war die Naturkosmetik noch lange nicht so weit, dass die Rezepturen in Duft, Haptik, Design, aber auch in der Wirkung mit meiner bisherigen Pflege mithalten konnte. Man musste also als Naturkosmetikmensch Abstriche machen. Was ich Zähneknirschend auch getan habe. Und damit begann auch meine Suche nach Naturkosmetik, bei der man diese Abstriche nicht machen muss…
Mittlerweile hat sich sehr viel getan. Glücklicherweise.
Dennoch ist es so, dass es immer noch Kosmetik gibt, die meinem persönlichen Anspruch an Pflege nicht gerecht wird. Meines Erachtens ist das auch der Grund, warum Naturkosmetik zwar weiter sehr gute Umsatzsteigerungen verzeichnet, aber dennoch, wenn man den ganzen Markt betrachtet, immer noch eine kleine Nische ist. Sich allein durch das gute Gewissen Naturkosmetik zu benutzen, besser zu fühlen – für mich funktioniert das nicht. Und sehr viele solcher Marken sind auf der Vivaness anzutreffen, das ist der zweite Grund, warum ich dieses Jahr nicht dort bin.
Dazuhin, man lernt ja immer wieder dazu, finde ich den Begriff „Clean Beauty“ mittlerweile sehr viel treffender. Clean Beauty heißt nichts anderes als die Produkte ohne schädliche Inhaltsstoffe auskommen. Da der Begriff nicht geschützt ist, muss man auch da aufpassen! Am besten selbst checken, es gibt hier sehr viel Information im Internet, wo man Inhaltsstoffe nachlesen kann. Selbst ich benutze hin und wieder zum Beispiel Codecheck, einfach weil man da Inhaltsstoffe so gut nachlesen kann (ich bin schließlich keine Chemikerin…).
Fazit
Auf schädliche Inhaltsstoffe kann man gut verzichten. Ob es immer nur rein Natur sein muss, kann und muss jeder selbst entscheiden. Wichtig ist, dass sich die Haut und man selbst wohlfühlt. Clean Beauty ist ein neuer Begriff, den ich besser finde. Aber aufgepasst: Hier muss gecheckt werden, ob die Inhalte wirklich so clean sind!
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