Wie sieht eine einfache, aber perfekte Gesichtsreinigung aus?
Immer wieder werde gefragt, was man alles tun sollte für eine perfekte Gesichtsreinigung. Ich zeige Dir in drei Schritten worauf es ankommt und welche Produkte für Deinen Hauttyp die richtigen sind.
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Die Grundsatzfrage: Warum ist die Gesichtsreinigung eigentlich so wichtig?
Man kann es gar nicht oft genug sagen: eine gründliche Hautreinigung ist das A&O der Hautpflege! Wenn man Make- up, Foundation oder Puder trägt, versteht es sich von alleine, daß man diese entfernt. Aber auch ohne Make-up ist sie essentiell. Dann Wasser alleine säubert die Haut nicht vom Kalk im Wasser, Serum, welches unsere Haut unablässig produziert, und die ganzen Umweltverschmutzungen, die leider auch auf ihr landen. Wichtig auch: egal wie spät es geworden ist – bevor man ins Bett geht unbedingt die Haut reinigen!
Die Reinigungsprodukte müssen auf den Hauttyp abgestimmt sein. Eine eher trockene Haut ist mit einem Reinigungsöl oder einer Reinigungsmilch glücklich. Eine Misch- oder ölige Haut wird sich bei Reinigungsschäumen oder Reinigungsgelen wohler fühlt. Eine trockene Haut hat immer den Hang zu spannen und braucht daher Produkte, die während der Reinigung pflegen. Da die Haut schon sehr feuchtigkeitsarm ist, dürfen die Produkte nicht entfetten und noch mehr Feuchtigkeit entziehen. Eine Misch- oder ölige Haut, die meist genug Feuchtigkeit, dafür einen Überschuss an Sebum hat, fühlt sich mit Gel- oder Schaumprodukten hinterher „sauberer“ an.
Links ein Beispiel für ein sanftes Reinigungsgel, rechts für eine sanfte Reinigungsemulsion:
Was sind Reinigungsrituale?
In Frauenzeitschriften oder Beautyportalen wird oft über Reinigungsrituale gesprochen. Diese kommen ursprünglich aus dem asiatischen Raum wie zum Beispiel Japan. Hier werden in vielen verschiedenen Schritten die unterschiedlichsten Reinigungsprodukte nacheinander aufgetragen. Dies oft auch in Kombination mit definierten Massagetechniken. Kann man, muss man aber nicht. Ich persönlich finde das viel zu aufwendig und zeitintensiv. Ich frage mich immer, wer soviel Zeit hat. Aber ein solches Reinigungsritual am Wochenende oder am eigenen Home Spa Tag zu machen – das ist sicher ein Genuss.
Augen-Make-up- Entferner: kann oder muss?
Bitte verwendet ein separates Augen- Make-up-Entfernerprodukt! Es gibt viele 2in1-Produkte, die beides machen: Haut und Augen-Make-up reinigen. Aber jetzt stellt Euch mal die Frage: Glaubt Ihr wirklich, dass ein Produkt, welches Mascara, Lidschatten, Eyeliner entfernt, gleichzeitig Eure Haut wirklich gut reinigen kann? Und gerade diejenigen, die Reinigungsschäume oder Reinigungsgele verwenden, werden schnell feststellen, dass diese Produkte absolut nicht für die Augen geeignet sind. Meist brennt es in den Augen, die Augen sind sogar rot und gereizt. Oder man muss viel reiben um die Mascara wirklich runter zu bekommen. Und das bei der sehr empfindlichen und dünnen Haut rund um die Augen! Leistet Euch lieber einen guten Augen-Make-up- Entferner – Eure Augen und Eure empfindliche Augenpartie wird es Euch danken!
2. Das sogenannte Klären
Unter „Klären“ versteht man die Benutzung eines Gesichtswassers. Manche sagen auch Gesichtstonic dazu. Beides sind meist relativ klare, flüssige Produkte mit einer fast wässrigen Konsistenz. Die Produkte werden meistens auf einen Wattepad aufgetragen und mit diesem Wattepad geht man sanft über das ganze Gesicht. Viele Hersteller sagen, man bereitet damit die Haut auf die nachfolgende Pflege vor. Mir hat diese Behauptung nie so richtig eingeleuchtet. Für mich liegt der Hauptnutzen darin, dass noch verbliebende Reste entfernt werden (wer den Wattepad anschaut, insbesondere nachdem er zum Beispiel den Ansatz der Nasenflügel behandelt hat, weiß von was ich spreche). Und auch, daß zum Beispiel Kalkreste aus unserem meist sehr kalkhaltigen Wasser entfernt werden.
Ich mag das Gefühl einfach auch sehr gerne, da die Haut oft noch so einen kleinen Frischekick bekommt. Besonders Morgens habe ich dann das Gefühl – jetzt bin ich wach!
Tipp: Manche Gesichtswasser oder Tonics haben einen Sprühkopf, so daß man sie wunderbar im Sommer als Frischespray zwischendurch verwenden kann – einfach bei geschlossenen Augen übers Make-up sprayen.
3. Besondere Reinigungsprodukte – Peelings und Reinigungsmasken – besonders gründlich
Diese Produkte gehören nicht zur täglichen Routine, sondern werden – je nach Bedarf – ein-bis zweimal wöchentlich angewendet: Peelings und Reinigungsmasken.
Bei den Peelings gibt es erhebliche Unterschiede:
Enzymatische Peelings
Enzymatische Peelings werden meist aufgetragen (je nach Produkt auf die trockene oder leicht nasse Haut) und man lässt sie 5-15 Minuten einwirken. Die Reinigung findet enzymatisch statt, d.h. nichts anderes als das die enthaltenen Enzyme, die Eiweißverbindungen aufspalten. Das bedeutet, dass sich die in den obersten Hautschicht bereits gelockerten verhornten Hautzellen, die jedoch noch mit Eiweißmolekülen untereinander verbunden sind, gelöst werden. Wenn man nach der Einwirkzeit das Enzympeeling abwäscht, dann lösen sich die Hautzellen mit ab. Ein Enzympeeling ist die schonendste Methode für die Haut, denn es entsteht keinerlei mechanische Reizung (dazu später mehr) und Fruchtsäurepeelings sind für eine empfindliche Haut oft zu stark. Deshalb eignen sich enzymatische Peelings vor allem für trockene und reife Haut, empfindliche Haut, aber auch für entzündliche Haut wie zum Beispiel eine Aknehaut.
Ein hervorragendes enzymatisches Peeling gibt es im Sortiment bei Vetia Mare.
Mechanische Peelings
Mechanische Peelings werden ebenfalls auf die trockene oder nasse Haut (je nachdem wie stark es sein soll) aufgetragen und die Haut in kreisenden Bewegungen massiert. Durch die im Peeling enthaltenen Partikel wird die Haut sozusagen im Mikrobereich „abgeschliffen„. Das funktioniert wie bei einem Schleifpapier um es mal ganz banal auf den Punkt zu bringen. Ich bin ein großer Skeptiker von mechanischen Peelings. Zum einen sind die Schleifpartikel oft nicht so rund wie behauptet wird, d.h. es entstehen Nanoverletzungen auf der Haut. Zum anderen sind die Partikel oft ausMikroplastik – das geht gar nicht, denke an unsere Ozeane! Und zuletzt tut sich gerade eine empfindliche oder entzündliche (Akne) Haut überhaupt keinen Gefallen mit mechanischen Peelings.
Fruchtsäurepeelings
Fruchtsäurepeelings gehören in die Hände von Fachleuten wie Kosmetikerinnen. Sie werden darauf ausgebildet wie sie die Produkte sicher und wirksam einsetzen können. Die Fruchtsäurepeelings arbeiten mit Obstsäuren und/oder Glykolsäure in unterschiedlichen Stärken und Konzentrationen. Die für den Endverbraucher erhältlichen Fruchtsäurepeelings sind aus Verbraucherschutzgründen oft sehr schwach (max. 10% Säure), deshalb lohnt sich meines Erachtens ein Kauf nicht. Von Profis eingesetzte Fruchtsäure kann bis zu 70% Säureanteil haben, deshalb muss man wirklich damit umgehen können. Der Effekt ist folgender: die Säure löst die abgestorbenen Hautschüppchen der obersten Hautschicht. Nachdem sich die Haut geschält hat, kommt die neue, jüngere Hautschicht zum Vorschein. Deshalb wirkt die Haut dann jünger, straffer, feiner und praller. Dazu stimulieren sie den Hautstoffwechsel, unterstützen die Regeneration und die Kollagenbildung.
Reinigungsmasken
Reinigungsmasken sind vor allem beliebt bei jüngeren Menschen sowie Mischhäuten und ölige Haut. Auch hier wird das Produkt aufgetragen und meist nach einer angegebenen Einwirkzeit abgewaschen. Oder bei den Peel-Off- Masken abgezogen. Ich persönlich finde Reinigungsmasken bei einer unreinen Haut sehr nützlich. Jedoch, und jetzt kommt die Einschränkung, sollte nach der Anwendung eigentlich eine Ausreinigung der Unreinheiten stattfinden. Das ist nichts was man zu Hause machen sollte, sondern auch hier ist man bei einer Kosmetikerin besser aufgehoben. Eine Ausreinigung heißt nichts anderes als das die sich gelockerten Mitesser und Pickel ausgedrückt werden. Um hier jedoch Entzündungen und damit weitere Unreinheiten zu vermeiden, sollte dies professionell gemacht werden. Denn einfach mit den Fingern dran rumdrücken – NEIN, bitte nicht!
Zwei Beispiele für wirklich gute Gesichtsmasken findet Ihr hier:
4. Kurz auf den Punkt gebracht
- Täglich morgens und abends: Gesicht waschen, Reinigungsprodukt auftragen
- Abends: Augen-Make-up entfernen, Produkt abwaschen, Haut klären
- 1-2 pro Woche: Enzympeeling oder Reinigungsmaske anwenden
- alle 6 Wochen: zur Kosmetikerin
5. Und jetzt die perfekte, einfache Hautpflegeroutine?
Dazu kommen wir in meinem nächsten Blogpost!
Bis dahin wünsche ich Euch eine gute Zeit 🙂
Nach dem Lesen habe ich mir gleich ein
enzymatisches Peeling gekauft. Ich bin
gespannt und werde berichten!