Eine der großen Fragen, die Frauen und zunehmend immer mehr Männer stellen: Was kann ich tun, um die Jugendlichkeit meiner Haut zu erhalten oder anders gesagt den Hautalterungsprozess hinauszuzögern? Oder einfacher ausgedrückt: wir möchten keine Falten und Fältchen, denn die lassen uns unweigerlich älter ausschauen. Was kann ich tun, um diese verschwinden zu lassen bzw. gar nicht erst auftauchen lassen?
Es ist mittlerweile bekannt, dass der Hautalterungsprozess bereits ab Mitte 20 anfängt und sowohl die Talg-, als auch Elastin- und Kollagen-Produktion heruntergefahren wird. Daher zeigen sich bereits oft mit 30 die ersten Fältchen. Und mit 40 sind aus den Fältchen dann Falten geworden.
Dieser Hautalterungsprozess ist ein Zusammenspiel aus mehreren Faktoren:
- Genetische Veranlagung
- Hauttyp
- Pflegeroutine
- Lebensstil
Schauen wir uns diese im Einzelnen mal an!

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Genetische Veranlagung
Etwas was wir nur wenig beeinflussen können ist die genetische Veranlagung der biologischen Hautalterung. Das bedeutet, wann die Zellregeneration und – erneuerung nachlässt, wann der Elastinverlust genau einsetzt ist in unseren ererbten Faktoren vorbestimmt. Auf die äußeren Einflüsse wie Hautpflege, Umwelteinflüsse, Lebensstil haben wir direkten Einfluss, auf unsere Erbanlagen leider nicht.
Das heißt wir können daran arbeiten, die vorzeitige Hautalterung zu beeinflussen, denn sie ist von äußeren Faktoren beeinflusst, aber haben keinen Einfluß auf die biologische Hautalterung.

2. Anti-Aging bei trockener, fettiger, empfindlicher und Mischhaut
Der individuelle Hauttyp spielt eine große Rolle bei der vorzeitigen Hautalterung.
Wenn ich schon in jungen Jahren eine trockene Haut habe (Lipidmangel), dann ist es sehr wahrscheinlich, dass ich schon in jüngeren Jahren Fältchen bekomme, die sich später zu Falten bilden. Das hängt einfach mit dem Lipid(Fett)mangel der Haut zusammen. Eine trockene Haut produziert zu wenig hauteigene Lipide, also zu wenig hauteigene Fettsäuren. Die hauteigenen Fette sind aber wichtig für die Haut, denn sie schützen vor Austrocknung, indem sie den Wasserverlust der Haut vermindern und glätten die Hautstruktur. Sie sind wie ein Mantel für die Haut, der vor äußeren Einflüssen schützt und die hauteigene Feuchtigkeit bewahrt.
Die Anti-Aging-Pflegestrategie für trockene Haut liegt auf der Hand: Mit Mitte 20, spätestens ab 30 sollten bereits Anti-Aging-Produkte eingesetzt werden. Und darauf achten, dass bei der Pflege der Lipidmangel ausgeglichen wird, d.h. eher reichhaltige Produkte mit einem hohen Anteil an Lipiden zu verwenden.

Eine eher fettige Haut leidet zwar in jungen Jahren oft vermehrt unter Hautunreinheiten oder Akne hat aber den Vorteil, dass sie aufgrund des hohen Anteils an hauteigenen Fetten eher später zu Fältchen und Falten neigt. Deshalb sollte man diesen Hauttyp auch nicht mit entsprechenden Hilfsmitteln „austrocknen“ – eine Handlungsweise, die immer noch oft bei fettiger Haut zum Einsatz kommt (davon mal abgesehen, dass auch eine fettige Haut durchaus empfindlich ist, und bei einem Austrocknen als Reaktion oft noch mehr Sebum produziert).
Mit der Anti-Aging- Pflegestrategie für fettige Haut kann daher etwas später gestartet werden, mit Mitte 30, jedoch spätestens mit 40 ist Anti-Aging angebracht. Die Kunst ist es Anti-Aging Produkte zu finden, die die Sebumproduktion nicht wieder anheizen, also eher leichtere, fettarme Produkte, die dennoch Anti-Aging Komponenten beinhalten.
Die empfindliche (oder auch sensible, sensitive) Haut ist eigentlich nicht als Hauttyp zu sehen, denn generell kann jeder Hauttyp Zeichen von Empfindlichkeit zeigen. Bei manchen ist es eine Reaktion auf äußere Einflüsse (Umwelt, Hitze, Kälte, chemische Reizungen). Bei anderen ist es eine geschwächte Hautbarriere, die dazu führt, dass die Haut vermehrt zu empfindlichen oder allergischen Reaktionen neigt.
Bezüglich einer Anti-Aging Strategie sollte man sich prinzipiell am zugrunde liegenden Hauttyp orientieren und natürlich darauf achten, dass Inhalte auf die man empfindlich reagiert nicht enthalten sind.
Die normale Haut ist naturgemäß eher unkompliziert, unterliegt jedoch ebenfalls dem Alterungsprozess. Hier würde ich spätestens mit Mitte 30 mit Anti-Aging-Produkten anfangen.
Die Mischhaut, typischerweise mit fettiger T-Zone und trockenen Wangenpartien, ist eigentlich am aufwändigsten in der Anti-Aging Pflege. Idealerweise sollten zwei Produkte verwendet werden: eine leichtere Pflege für die T-Zone und eine reichhaltigere für die Wangenpartien. Man kann sich aber behelfen, indem man sich angewöhnt die eher etwas reichhaltigere Creme wirklich als erstes nur auf die Wangenpartie aufzutragen und dort zu verteilen. Und dann nicht wieder eine neue Cremeportion auf die T-Zone auftragen, sondern nur mit den Händen bzw. Fingern, auf denen immer noch „Reste“ der Pflege sind, über die T-Zone geht. Das ist für die T-Zone völlig ausreichend.
Für alle Hauttypen gilt: ab 30 sollte eine Anti-Aging-Augenpflege verwendet werden! Denn egal, ob trockener oder fettiger Hauttyp, die Haut um die Augen ist sehr dünn und hat wenig Talgdrüsen. Hier zeigen sich Fältchen und Falten als erstes und das völlig unabhängig vom Hauttyp.
3. Pflegeroutine
Wichtig bei Anti-Aging: Die Pflegeroutine sowohl morgens und abends einhalten. Das Thema Pflegeroutine könnt Ihr hier nachlesen.

4. Lebensstil
Die Forscher sind sich einig, dass der Lebensstil eine wichtige Rolle bei der Hautalterung spielt. Die Ratschläge bergen für die meisten keine Überraschungen:
- Auf Nikotin verzichten
Nikotin ist nicht nur für die Lunge schlecht, sondern auch besonders schlecht für das Hautbild. Es lässt die Haut schneller altern und verursacht sehr oft eine unreine Haut.
- Eine gesunde Ernährung
Eine ausgewogene und gesunde Ernährung tut auch dem Hautbild gut. Denn viel Fastfood, Schokolade und erhöhter Alkoholgenuss führt oft zu einer eher unreinen Haut.
- Sonnenbäder nur im kontrollierten Maß
Klar erwiesen ist, dass viele und ausgedehnte Sonnenbäder die Hautalterung beschleunigen. Als wäre das nicht genug, können im Alter dadurch auch dunkle Hautflecken entstehen. Hat man tiefe Falten sind oft Jugendsünden bezüglich des Sonnenbadens daran schuld. Sonnenbrand ist die schlimmste Form davon! Jeder Sonnenbrand verursacht Hautschäden und erhöht das Hautkrebsrisiko. Es ist wichtig bei jedem Sonnenbad ein Sonnenschutzmittel, eher zu hoch als zu niedrig, zu benutzen.
- Genügend Schlaf ist nicht nur für gute Laune wichtig
Schlafdefizit und/oder langanhaltender Stress wirken sich immer negativ auf das Hautbild aus. Ein frisches Hautbild braucht mindestens 7 Stunden Schlaf. Denn die Regenerationsphase der Nacht ist für die Haut sehr wichtig.
- Genügend trinken
Wirklich genügend trinken! Mindestens zwei Liter Wasser oder ungesüßten Tee trinken pro Tag sind wichtig, um der Haut von innen genügend Feuchtigkeit zukommen zu lassen. Die Haut ist bei der Feuchtigkeitsverteilung als letztes dran, wenn man zu wenig trinkt, leidet die Haut als erstes.
- Eine positive Lebenseinstellung
Manchmal einfach gesagt als getan. Positives Denken und Lachen hilft der Seele und wirkt sich damit auch auf den Körper und die Haut positiv aus.
Und: ein lachendes, fröhliches Gesicht sieht auch mit Falten oder Fältchen wunderschön aus!
Fazit
Generell plädiere ich dafür: es ist nie zu spät! Auch wenn Ihr schon Falten oder Fältchen habt und bisher kein Anti-Aging betrieben habt, fangt jetzt damit an. Ganz ehrlich – tiefe Falten werdet Ihr auch mit der besten und teuersten Kosmetik nicht mehr wegzaubern können. Egal was erzählt wird. Die Kosmetik hat ihre Grenzen. Es gibt keine Wunder.
Aber es ist es auf jeden Fall wert, die weitere vorzeitige Hautalterung hinauszuzögern. Und kleinere Fältchen kann man durchaus mit der richtigen Pflege etwas „wegbügeln“ und „aufpolstern“, das funktioniert durchaus.
Ich kann Euch aus eigener Erfahrung sagen: ich nehme seit Mitte 30 Anti-Aging Produkte und habe fast keine Falten mit knapp 60. Dadurch sehe ich, je nach Tagesform, ca. 10 Jahre jünger aus. Wobei ich immer nur sehr hochwertige Hautpflege verwende, abgestimmt auf meinen Hauttyp.
Und – ich habe eine positive Lebenseinstellung, lache gerne und viel. Ich bin davon überzeugt, dass dies enorm viel ausmacht.
Viele Tipps und Infos! Weiter so….